Bericht

Hellmonsödter müsste man sein!

Gasthof Post, 4202 Hellmonsödt


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In der Corona Krise entwickeln die Mühlviertler Wirte sensationelle Ideen

Hellmonsödter müsste man sein

Die Bewohner der zentral im Bezirk UU gelegenen Gemeinde Hellmonsödt können ihre Zeit zu Hause momentan sehr genießen. Die ortsansässigen Wirtsleute Julia und Martin Rittberger liefern ihre gewohnt köstlichen Gerichte aktuell direkt vor die Haustüre! Im Gasthof Post prodelt der Kochtopf 3 Tage die Woche – und das so richtig!

‚Wir sind überwältigt, wie die lieben Hellmonsödter unser Angebot schätzen und lieben. Kombiniert mit einer großer Portion an Solidarität wird wirklich viel bestellt und dafür sind wir unglaublich dankbar – die gesamte Gemeinde hilft uns, dass wir es durch die Krise schaffen‘, so die Wirtin.

Nicht einmal 2 Jahre ist es her, dass sich die ‚Rittis‘ über das Projekt ‚Post‘ mitten im Mühlviertel gewagt haben. Als Post-Familie haltet die Mannschaft die Fahne hoch und erfreut sich nach wie vor über steigernde Besucherzahlen. Durch den Shutdown werden sie natürlich zurückgeworfen, das ist klar – Martin Rittberger zeigt sich dennoch positiv: ‚Wir haben es bis hier her geschafft – also wird es auch irgendwie weitergehen. Gemeinsam mit unseren Mitarbeitern befinden wir uns jetzt in Kurzarbeit und hoffen auf die angesprochenen Unterstützungen der Politik. Zum Jammern sind wir nicht geboren – das wird sich auch in dieser Situation nicht ändern. Wir nehmen jeden Tag so wie er eben ist und bereiten uns schon jetzt auf die Zeit danach vor!

Der neu gestaltete Gastgarten wird die Mühlviertler Nächte noch gemütlicher machen, als sie ohnehin schon waren und auch der Begriff ‚Postalm‘ wird bald in aller Munde sein. Was das ist, bleibt aber noch ein Geheimnis!

Aber auch in dieser Zeit setzt das Gastro-Pärchen ganz auf ihre gewohnt enge Lieferantenkette. Ohne Fleischhauer ‚Draxler` geht gar nichts in der Post. Die Kartoffeln werden aus Schenkenfelden bezogen, der Fisch aus Windhaag/Freistadt und die Hühner aus Feldkirchen beispielsweise.

Doch das ist noch nicht alles! Ein großer Dank gilt auch der Marktgemeinde, die viel mithilft, den Nachbarwirten ‚Kirchenwirt‘, `Pelmbergstüberl‘, Landgasthof ‚Seyrlberg‘ oder der ‚Maurerwirt‘ – man hilft sich in der Not gegenseitig und stimmt sich auch teilweise mit dem Angebot ab!

Selbst Verpächter und Steuerberater Markus Raml hat seine Mitarbeiter in Linz schon versorgt mit dem Essen der Post und ist der Meinung, dass es jetzt umso wichtiger ist zusammen zu halten.

Die ‚Post im Glas‘ wird also das Konzept liebevoll genannt – welches grundsätzlich ausschließlich in der Gemeinde Hellmonsödt in Anspruch genommen werden kann. ‚Wenn sich so manche Stammgäste außerhalb der Gemeinde melden, dann drücken Julia und Martin schon mal ein Auge zu‘, so Daniel Erler (Küchenchef), und dann wir eben schnell nach Kirchschlag oder Reichenau gefahren – oder man holt es sich eben einfach selbst in der Fleischhauerei Draxler am Marktplatz ab – dort gibt es die Gläser nämlich auch. Am gleichen Nachmittag sammelt der Wirt dann die Gläser mit dem Fahrrad wieder ein. ‚Man tut was für sich selbst, schont die Umwelt und hat vor allem absolut keinen Müll bei den Zustellungen‘ erfreut sich Martin an der Idee. ‚Außerdem tut der direkte Gästekontakt echt gut und erfreut die Gemüter‘

Wenn man denn im Mühlviertel so schaut, dann scheint die Idee mit den Gläsern nicht so schlecht gewesen zu sein, denn immer mehr Betriebe setzen auf ähnliche Konzepte!

Mit der ersten Gabel bei Falstaff wurde kürzlich die erste stolze Auszeichnung ‚erkocht‘ und in der Post macht das Lust auf mehr!

Für die Zukunft wird sich die Post wohl auch weiterhin etwas mit den Gläsern einfallen lassen. Was aber Corona betrifft, hofft man, dass es so bald wie möglich wieder ‚normal‘ weiter geht und es ehestmöglich keine Einschränkungen und Vorschreibungen mehr gibt, denn als Wirtshaus will man für Geselligkeit und Spaß sorgen und ‚das geht eben nur mit engem Kontakt‘ schmunzelt Julia Rittberger abschließend.

Wenn alles klappt und Bank bzw. Steuerberaterin auch in Zukunft so zusammenhelfen, dann wird es in Hellmonsödt auch weiterhin ‚Post‘ geben.



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